In der oberen Osterallee in Flensburg zeichnet sich ein weiteres Großbauprojekt ab, das bei den Anwohnerinnen und Anwohnern für Besorgnis sorgt. Nach den bereits erfolgten Bauaktivitäten in der Osterlücke (Insanto) und Osterlund (ehemalige Tennishalle/SumSum) sowie den geplanten Neubauten auf den Grundstücken der ehemaligen Kirche/asana Testzentrum, der Delfter Stuben und der Alten Villa, steht nun ein weiterer massiver Eingriff in die städtische Struktur zur Debatte.
Geplantes Bauvorhaben: Fakten und Kritik
Eine Anwohnerin der Osterallee, Frau A. Rohde, hat sich intensiv mit den Planungen beschäftigt und alarmierende Details aufgedeckt. Zwischen dem Insanto-Gelände und der Oil-Tankstelle soll ein großes Bauprojekt realisiert werden, das erhebliche Auswirkungen auf die Umgebung haben könnte. Geplant ist der Bau von 137 Wohnungen in einem sechsgeschossigen Komplex mit Tiefgarage auf Pfahlgründung. Besonders brisant: Rund 80 % der Fläche sollen versiegelt werden, was eine bedeutende Frischluftschneise für die Stadt schließen würde.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Tatsache, dass bei diesem Vorhaben offenbar die Landesbauordnung ausgesetzt werden soll, um die Realisierung zu ermöglichen. Dies sorgt für Unverständnis und Unmut unter den Anwohnerinnen und Anwohnern, die um die Umwelt und Lebensqualität in ihrem Viertel fürchten.
Bebauungsplan und Mitwirkungsmöglichkeiten
Der Bebauungsplan liegt vom 22. Februar bis 24. Mai 2024 öffentlich aus, und die Bürgerinnen und Bürger haben in diesem Zeitraum die Möglichkeit, Stellungnahmen einzureichen. Ein abschließender Beschluss durch den Stadtrat steht jedoch noch aus.
Engagement der Bürger: Infoveranstaltung und Protestaktionen
Um die Bürgerschaft zu informieren und den Widerstand gegen das Vorhaben zu organisieren, findet am Mittwoch, den 22. Mai 2024, um 19 Uhr eine Infoveranstaltung in den Räumen des Jugendzentrums Breedland (Osterallee 175, 24944 Flensburg) statt. Bereits jetzt wurde der Kontakt zu Umweltorganisationen wie dem BUND und NABU hergestellt. Geplant sind eine offizielle Stellungnahme, eine Petition und ein Antrag an die Ratsversammlung, um das Bauvorhaben in dieser Dimension zu verhindern. Eine Unterschriftenliste gegen das Projekt kursiert bereits.
Fazit: Kritische Auseinandersetzung erforderlich
Das geplante Bauvorhaben in der Osterallee steht exemplarisch für den Konflikt zwischen städtebaulicher Entwicklung und Umwelt- sowie Lebensqualitätsaspekten. Es bleibt zu hoffen, dass die Öffentlichkeit die Gelegenheit zur Mitgestaltung wahrnimmt und sich kritisch mit den Auswirkungen dieses Projekts auseinandersetzt. Die Infoveranstaltung bietet eine wichtige Plattform für Diskussionen und gemeinsames Engagement.